13.11.2009

Aus der Bürgerversammlung

„Im Rahmen des 7,6 Millionen-Euro-Haushalts konnten im Gemeindegeschehen viel investiert werden", bilanzierte Bürgermeister Hans Hornberger bei der diesjährigen Bürgerversammlung im Gasthaus Freudenstein, Au vorm Wald. Zugleich zeigte das Gemeindeoberhaupt, unterstützt mit einer anschaulichen Powerpointepräsentation des Verwaltungsleiters, die anstehenden Planungen und Vorhaben auf, mit denen die Gemeinde zukunftsorientiert weiter nach vorne gebracht werden sollte.

Das Gemeindegeschehen sei heuer geprägt von vielen Investitionsmaßnahmen mit dem Abschluss der Ortskernsanierung am ehem. Bahnhofsplatz, den Straßenausbau Hauptstraße mit Geh- u. Radweganbindung sowie der Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße in Stetten und drei Hoferschließungen in Hoch, Stockwies und Öd. Mit der Baugebietserschließung „Brunnenstraße" nannte Hornberger einen weiteren Schwerpunkt. Dort konnten erfreulicherweise bereits elf Bauparzellen veräußert werden und vier Wohnhäuser seien bereits im Bau. Ferner vermochte auch das größer dimensionierte Regenrückhaltebecken am Lindfelder Weg gebaut werden, womit auch das gesamte Einzugsgebiet Lindfelderweg, Quellenweg, Hochfeldstraße entlastet werden sollte. Auch eine hydrodynamische Kanalnetzüberrechnung werde eingeleitet, um Schwachstellen festzustellen und bei Sanierungsbedarf Druckentlastungen bei starken Regenereignissen zu erreichen.

Weiterhin konnte zum September der letzte geplante Kanalbauabschnitt 13 mit dem Bereich Lintach, Stetten und Eglsee vollständig zum Abschluss gebracht werden bei Gesamtbaukosten von rund 1,4 Mio. Euro. Die Gemeinde habe gerade mit Unterstützung der Bürger und der Bürgerwünsche große Anstrengungen auf dem Abwassersektor im Interesse des Umwelt- und Landschaftsschutzes unternommen. „Diese zukunftsorientierten Investitionen haben natürlich den Finanzen alles abverlangt", so der Gemeindechef. Er verwies darauf, dass trotzdem die gemeindlichen Steuerhebesätze mit jeweils 330 Prozent (Grundsteuer, Gewerbesteuer) nicht erhöht wurden und die Pro-Kopf-Verschuldung bei rund 650 Euro stagniert.

Man kam aufgrund der allgemeinen Rechtssprechung aber für die Abwasseranlage nicht umhin, die aufwendige Global- und Kostenkalkulation zu erstellen, die neben der Anpassung der Herstellungsbeiträge zu Jahresbeginn auch insgesamt gesehen moderat erhöhte Gebührensätze brachte. Bei gleich bleibender Grundgebühr von 5,00 Euro/Monat beträgt die Kanalbenützungsgebühr nun 1,22 Euro Kubikmeter Frischwasserbezug (bisher 1,07 Euro) bzw. bei reiner Schmutzwassereinleitung 1,14 Euro (bisher 0,80 Euro). Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die großen Investitionen bisher ohne zusätzliche Ergänzungsbeiträge getätigt wurden.

Erfreut zeigte sich der Redner über die Eröffnung der neuen Fertigungshalle der Firma Tanne im erweiterten Gewerbegebiet an der Thananger Straße. Dazu war mit dem damaligen Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg ein besonderer Ehrengast gekommen. „Wir sind stolz auf unsere Betriebe. Sie unterstreichen die Funktionen „Wohnen und Arbeiten" in unserer Gemeinde", unterstrich Hornberger. Er schnitt mit der Geh- und Radweganbindung Steinburg, Neubeschaffung und Unterstützung der vier Feuerwehren, der Errichtung der Urnenstelen, M-Klasse und Ganztagsschule, Ausbau der schnellen Breitbandversorgung, der geplanten Nahwärmeversorgung und der Zustimmung zu einer Freiland-Fotovoltaikanlage weitere Themen informativ an.

Weiterhin zeigte Hornberger die Bemühungen auf, M-Klassen und Ganztagesklassen am Schulstandort zu sichern. Ferner wurde das zum Schuljahr 2010/11 anstehende Konzept zur Einführung der Mittelschule mit einem weit reichenden Schulverbund mit etlichen Gemeinden umschrieben.

Beim Kindergarten, der dankenswerter Weise von der Pfarrei geführt wird und von 99 Kindern besucht wird, zeichnet sich kurzfristig wegen der Bedarfsnotwendigkeit und Zuwendungsbewilligung der Neubau einer Kinderkrippe für die Kinderbetreuung von 0 - 3 Jahren ab.

Positiv stellte das Gemeindeoberhaupt auch die mit der Bundeswehr begründete Patenschaft heraus, ebenso die insbesondere vom Touristikverein Steinburg getragene Ortepartnerschaft mit den drei Steinburgs sowie die Übernahme der Wanderwegebetreuung durch den Vorsitzenden des Bayerwaldvereins. In seinem Ausblick räumte der Redner insbesondere dem Neubau der Kinderkrippe, der Deckenerneuerung bei der Gemeindeverbindungsstraße Hunderdorf - Thananger - Gaishausen, der Sanierung weiterer Gehwege und Ortsstraßen, ggf. weiteren Hoferschließungsmaßnahmen sowie dem Verkauf von Wohnbau- und Gewerbegrundstücken Priorität ein. Auch die Sanierung des Rathauses und des Leichenhauses stünde an. Abschließend dankte Bürgermeister Hornberger für die gute Zusammenarbeit in allen Bereichen sowie der gesamten Bevölkerung und appellierte, gemeinsam zukunftsweisende Wege zu gehen.

In der nachfolgenden Diskussion wurde die Globalberechnung mit der nicht getrennten Abwassergebühr und die Gebührenerhöhung angesprochen, wozu seitens der Verwaltung auf die grundlegende Neukalkulation, allgemeine Kostensteigerungen und seit etwa fünf Jahren unveränderte Gebühren verwiesen wurde. Weitere Vorbringen galten erforderlichen Wegeinstandsetzungen, verursacht durch den Umleitungsverkehr an der Staatsstraße, die gemeindliche Pflege von Straßenbegleitgrün sowie der Nichtbeachtung der zulässigen Geschwindigkeit in der 30-km-Zone in der Bahnhofsiedlung.