Schnell erkannten die Kinder: „Es war ihm lieber, wenn´s schief war und ungenau“, „Er verziert gern mit Spiralen“, „Er lässt die Pflanzen und Bäume an Häusern wachsen, wie sie wollen“, „Der mag keine geraden Linien“, „Seine Fenster sind nicht eckig.“
Auch gaben die Grundschüler Hundertwasser darin Recht, dass die von ihm so geliebten Spiralen überall in unserer Welt vorkommen, sei es im Schneckenhaus, im Weltraum oder in unseren Fingerabdrücken. Selbst unser eigenes Leben beginnt mit der Zeugung als kleiner Punkt. Indem wir wachsen, entwickeln wir uns, werden größer, werden Kind, Teenager, Erwachsener, bis wir schließlich sterben.
Vom Geist des Künstlers nun inspiriert, entstanden sowohl im Kunst- als auch WuG-Unterricht Werke, die wohl auch Hundertwasser gefallen hätten und die nun das Schulhaus schmücken: Spiralen, gewürfelte Häuser, Schiffe, eine Gemeinschaftscollage aus farbenfrohen Fenstern und Säulen. Einen Höhepunkt stellen sicher die mit viel Geduld gewebten Hundertwasser-Häuser auf bemalten Leinwänden dar.
Am Ende des Projekts gaben alle dem Künstler Recht, wenn er sagt: „Malen ist träumen. Wenn ich male, träume ich. Wenn der Traum zu Ende ist, erinnere ich mich nicht mehr daran, was ich geträumt habe. Das Bild aber bleibt. Es ist die Ernte des Traumes.“